Atlas am Trapez

Wettbewerb Humboldt Forum im Berliner Schloss, Treppenhäuser über den Portalen 1 und 5 (Endrunde)  

Aufgabe: „Ziel des Wettbewerbs ist es künstlerische Interventionen zu entwickeln, die sich thematisch mit der Architektur, der Geschichte des Ortes und/oder den inhaltlichen Bezügen des Humboldt Forums auseinandersetzen, die Aufenthaltsqualität erhöhen und über eine hohe künstlerische Qualität und Aussagekraft verfügen “

Künstlerischer Eingriff: Die allegorisch-figurative Bauplastik der barocken Fassade wird fortgeführt. Jedoch weicht die Darstellung des Atlas in diesem Kunstwerk von ihrer traditionellen Form ab. Sonst als übermännlicher Titan dargestellt, der den Himmel stemmt, ist er nun auf menschliches Maß geschrumpft. Noch immer hält er die Weltkugel in seinen Händen, nun jedoch mit Eleganz und Anmut wie ein Trapezkünstler am Tuch schwebend.
Während das gängige stoische Standbild des Atlas Unumstößlichkeit vermitteln soll, erzählt „Atlas am Trapez“ als Momentaufnahme einer dynamischen Bewegung von Lebendigkeit und Leichtigkeit aber auch von Zerbrechlichkeit und Gefahr.
Die Welt ist im Wandel und so hat sich auch die Aufgabe und das Aussehen des Atlas verändert, was er nun mit einer solchen Eleganz verkörpert, dass man glaubt, sein neues Dasein würde ihm sogar mehr Freude bereiten als das alte.


Ort: Humboldforum im Berliner Schloss, Treppenhaus über dem Portal 5
Auslober: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Größe: Atlas Lebensgroß, ca. 180 cm, Durchmesser Weltkugel: 110 cm, Gesamtkunstwerk: H x B x T: 6,60 x 1,80 x 1,15 Meter
Materialien: Grundkonstruktion: Stahl, Oberfläche: Gips/Polyamid, weiß gefasst
Jahr: 2017